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Der Wolkenkratzer will hoch hinaus

Ein halbes Jahr nach seinem letzten Sieg kehrt Stefan Struve, die Zukunft des Schwergewichts, am 28. Mai bei UFC 130 zurück, um dem unbesiegten Travis Browne die erste Niederlage seiner Karriere zuzufügen.

Er ist erst 23 Jahre alt, hat aber bereits 25 Kämpfe bestritten: Stefan Struve ist eines der größten Talente im Schwergewicht – im wahrsten Sinne des Wortes, denn der Holländer ist mit seinen 2,11 Metern der längste Kämpfer in der UFC.

Als er im Alter von 17 Jahren sein Profidebüt gab, wog Struve gerade einmal 100 Kilogramm. Mittlerweile wiegt er 18 Kilogramm mehr und kommt seinem Ziel, 123 Kilogramm, Kampf für Kampf näher. Zu seinem immensen Reichweitenvorteil soll zukünftig auch ein Gewichtsvorteil kommen, der zudem noch andere positive Dinge nach sich zieht.

„Ich lege mehr und mehr Masse zu, und so bekomme ich auch mehr Power hinter meine Schläge und Tritte“, erklärt Struve. „Vorher war ich einfach nur sehr groß, aber ich hatte nicht viel Schlagkraft. Jetzt kann ich viel härter schlagen und treten als früher. Dazu kommt mein Reichweitenvorteil. Niemand will mehr mit mir im Stand kämpfen, alle wollen mich nur noch zu Boden bringen. Aber da wartet eine fette Überraschung auf sie – schließlich kamen die meisten meiner Siege durch Aufgabegriffe zustande.“

Vierzehn, um genau zu sein, der Großteil davon durch den Triangle Choke. Struve liegt viel daran, dass seine Kämpfe vorzeitig enden.

„Die Menschen sehen häufig mehr den Kampf anstatt den Sport“, sagt Struve. „Es ist doch nicht so, dass ich meinen Gegner verletzen will. Ich will einfach nur den Kampf frühzeitig beenden, ich will durch KO oder Aufgabe gewinnen. Ich will im Anschluss auf meine Leistung stolz sein können. Bislang musste ich nur einmal über die volle Distanz gehen, gegen Paul Buentello – und das war trotzdem ein aufregender Kampf. Aber man sieht während des Kampfes, dass ich die ganze Zeit versucht habe, ein Ende herbeizuführen. In der ersten Runde hatte ich die Back Mount, in der zweiten und dritten haben wir uns einen Schlagabtausch nach dem anderen geliefert und den KO gesucht. Wenn es kein vorzeitiges Ende gibt, bin ich enttäuscht.“

Nach vorzeitigen Siegen gegen Sean McCorkle und Christian Morecraft im Jahr 2010 sowie gegen Chase Gormley und Denis Stojnic im Jahr 2009 hat Struve am 28. Mai die Gelegenheit, seine Bilanz gegen Travis Browne weiter auszubauen. Der 29 Jahre alte Hawaiianer ist in seinen elf Kämpfen ungeschlagen, will sich aber bei UFC 130 für das enttäuschende Unentschieden gegen Cheick Kongo in seinem letzten Kampf im vergangenen Oktober rehabilitieren.

„Das wird eine schwere Aufgabe für mich werden“, sagt Struve über den bevorstehenden Kampf gegen den zwei Meter großen Thaiboxer. „Travis Browne hat enorme Schlagkraft in seinen Fäusten, aber auch sehr kraftvolle Kicks. Er ist ein großer Mann und ein guter Standkämpfer, aber ich glaube, dass ich auf dem Boden viel besser bin als er. Er kann zwar gut ringen, aber ich habe keine Angst vor guten Ringern, weil meine Fähigkeiten im Bodenkampf ausgezeichnet sind – vor allem meine Guard ist sehr gefährlich.“

Dass das wahr ist, hat er schon mehrfach bewiesen. Aber wenn man ihn so über seinen Massezuwachs reden hört, kommt man nicht umhin zu vermuten, dass er es diesmal trotzdem wieder auf einen Bonus für den „Knockout des Abends“ anlegen wird.