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Nick Hein ging in Thailand zur Schule

Nick Hein spricht vor der „UFC Fight Night“ in Berlin über sein Höllentraining in Thailand.

Wo andere Deutsche einen herrlichen Urlaub genießen, quälte sich der Kölner Nick Hein wochenlang in einer Kampfsportschule, um sich auf seinen Auftritt bei der „UFC Fight Night“ in Berlin vorzubereiten. An der Seite von UFC-Kämpfern wie Mairbek Taisumov, Piotr Hallmann und Alan Omer ließ sich Hein in Thailand bei „Tiger Muay Thai“ in Form bringen. Das 31 Jahre alte Leichtgewicht ging dort mehrmals über seine Grenzen hinaus und zahlte ordentlich Lehrgang.

„Ich habe da echt wieder die Schulbank gedrückt“, sagt Hein. „Ich wurde dermaßen durch die Mangel gedreht, dass ich gemerkt habe, dass ich eben nicht der Nabel der Welt bin. Man hat mir das auch zu verstehen gegeben.“

Schinden für den Erfolg

Die Thailänder sind für ihr unerbittliches Training berüchtigt. Hein verbrachte bereits Anfang des Jahres einige Wochen in der Kampfsportschule, in welcher der UFC-Veteran Roger Huerta einer der Cheftrainer ist. Tropische Temperaturen und die unheimlich hohe Luftfeuchtigkeit gerieten bei der Intensität und Härte seiner Vorbereitung fast schon zur Nebensache.

„Ich will kein Drama daraus machen, aber ich glaube nicht, dass jeder Mensch bereit wäre, sich so schinden zu lassen und dann immer weiterzumachen“, sagt Hein. „Wenn man den Erwartungen im Sparring oder Training nicht gerecht wird, nehmen die keine Rücksicht auf einen. Da muss man seine Leistung bringen und sich gerade machen.“

Judo-Zeit als Vorbild

Als Judoka gewann Hein über 30 Medaillen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen und schaffte es sogar in die deutsche Nationalmannschaft. Den Trainingsstandard, der bei der Nationalmannschaft herrschte, vermisste er in der deutschen MMA-Szene, und so fasste er den Entschluss, sein Glück in Thailand zu versuchen – denn sein Ziel ist es, nicht nur einfach dabei zu sein, sondern sich mit den Besten der Welt zu messen.

„Vielen reicht es bestimmt schon aus, behaupten zu können, sie hätten mal in der UFC gekämpft und die großen Stars gesehen“, sagt Hein. „Aber ich hasse dieses Gefühl – wenn du die großen Stars siehst und dich fragst, ob du dafür gewappnet bist. Diese Zweifel wollte ich mir selber nehmen. Die MMA-Szene in Deutschland ist noch relativ neu und jung, aber wenn man auf einem Niveau wie in den USA oder Brasilien mithalten möchte, muss man auch so trainieren.“

Hein ist neugierig auf seine Leistung

Nach so einer Vorbereitung dürften sich die Zuschauer doch auf den besten Nick Hein aller Zeiten freuen... oder?

„Ich sage nicht, ich bin in der Form meines Lebens, das sagen andere und das sind meistens leere Versprechungen“, sagt Hein. „Ich finde es immer ein bisschen vermessen, wenn Leute schon vorher wissen, was passiert. Ich hoffe aber, dass das, was ich glaube, das sich geändert hat, sich auch zeigen wird. Ich bin selber gespannt, ich will das selber wissen. Es war echt herausfordernd und ich hoffe sehr, dass es das wert war. “

Süchtig nach Siegen

Wie man sich fühlt, wenn „es das wert war“, erfuhr Hein am 31. Mai 2014. Bei der ersten „UFC Fight Night“ in Berlin gewann er sein UFC-Debüt gegen Drew Dober einstimmig nach Punkten – in einem der aufregendsten Kämpfe des Abends. So will er sich auch am 20. Juni fühlen.

„Neben der Geburt meines Sohnes und dem Tag, an dem ich meine Frau kennengelernt habe, war das der schönste Tag meines Lebens“, sagt Hein. „Das ist wie eine Sucht. Ich war Gott sei Dank noch nie drogensüchtig, aber ich glaube, so fühlt sich das ungefähr an. Das ganze Trainingslager durchzustehen, nur um diesen einen Moment zu haben, wenn der Ringrichter den eigenen Arm hochhebt: Daran denke ich jeden Tag.“

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