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Koscheck will St. Pierres Willen brechen

Josh Koscheck könnte am Samstag bei UFC 124 doppelten Grund zur Freude haben: Mit einem Sieg gegen Georges St. Pierre würde er sich gleichzeitig für eine Niederlage aus dem August 2007 revanchieren und neuer Weltmeister im Weltergewicht werden.

Der UFC Weltergewichtschampion Georges St. Pierre ist der womöglich kompletteste Kämpfer der Welt. Er ist ein Schwarzgurt im Kyokushin Karate und im brasilianischen Jiu-Jitsu und er ist einer der besten Ringer im MMA-Sport. In seinen letzten sieben Kämpfen hat er nicht eine Runde verloren, und dabei die besten Kämpfer der UFC besiegt: unter anderem Jon Fitch, BJ Penn, Thiago Alves, Dan Hardy und – Josh Koscheck. Wieso ist der 33 Jahre alte Herausforderer so sehr davon überzeugt, dass er am 11. Dezember der neue Weltmeister wird?

„Georges ist mental schwach“, meint Koscheck. „Das ist seine Schwachstelle. Wem gelang es bislang, ihn so weit zu bringen, dass er mental zusammenbricht? Matt Hughes und Matt Serra gelang es – die Ergebnisse sind bekannt. Sie haben ihn in eine Position gebracht, in der er sich nicht wohl fühlt. Und in genau diese Position werde ich ihn auch bringen. Wenn ich ihn in eine Position bringe, in der er sich nicht wohl fühlt, gibt er auf. Jeder Mann erreicht irgendwann einen Punkt, an dem er zusammenbricht. Ich muss ihn in eine Position bringen, in der er seine Fähigkeiten in Frage stellt und in der er daran zweifelt, ob er diesen Kampf gewinnen kann.“

Während der Dreharbeiten zur zwölften Staffel von The Ultimate Fighter, bei der Koscheck und St. Pierre als Trainer jeweils ein Team von sieben talentierten Leichtgewichten betreuten, begann Koscheck mit seiner psychologischen Kriegsführung. Sechs Wochen lang stichelte er bei jeder ihrer Begegnungen gegen den Kanadier und versuchte ihn zu provozieren. Mit Erfolg: St. Pierre gab kürzlich zu, dass Koscheck ihm ständig im Kopf herumspuken würde. Der machte sich mit seinen Sprüchen jedoch weder bei den amerikanischen noch bei den kanadischen Fans beliebt. Der Empfang in Montreal, Austragungsort von UFC 124 und Heimat St. Pierres, wird garantiert nicht sehr freundlich ausfallen.

„Osama Bin Laden könnte in die Halle spazieren und die Menschen würden nicht so viel buhen und schimpfen wie bei mir“, lacht Koscheck. „Das zeigt die Macht des Fernsehens. Viele Menschen beurteilen ein Buch nach dem Umschlag bevor sie es lesen. So ist das nun einmal – auch in diesem Geschäft. Aber ich habe einen engen Freundeskreis und eine Familie, die mich mögen. Und wenn mich jemand trifft, merkt er schnell, dass ich ganz anders bin als ich im Reality-TV rüberkomme. Außerdem geht es darum, Geld zu verdienen. Wenn mich die Fans hassen wollen, sollen sie mich weiter hassen und ich werde weiter Geld kassieren.“

Seit ihrem letzten Aufeinandertreffen vor über drei Jahren haben sich beide Kämpfer enorm weiterentwickelt. St. Pierre widmete sich verstärkt dem Ringen, Koscheck hingegen entdeckte seine Schlagkraft und konzentrierte sich aufs Boxen und Kickboxen. Mit diesen Fähigkeiten gedenkt er auch den Titelkampf am Samstag zu gewinnen.

„Ich denke, dass sich Georges in einen Ringer verwandelt hat, der seine Gegner einfach nur zu Boden bringen und unten halten will“, sagt Koscheck. „Gegen mich wird ihm das nicht mehr gelingen. Vielleicht haben ihn seine anderen Gegner zu sehr respektiert. Sie dachte, er sei der beste Kämpfer der Welt. Er ist seit einer Weile Weltmeister, er ist Georges St. Pierre, er ist schnell, er ist kräftig, er ist ein guter Ringer. Vielleicht dachten sie einfach, er sei besser als er tatsächlich ist.“

Hat Koscheck ebenfalls großen Respekt vor St. Pierre, wird er es vor Samstag sicherlich nicht zugeben. Und wahrscheinlich auch nicht danach – egal wie der Kampf ausgeht.