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Im Hauptkampf der „UFC Fight Night“ in San Jose, Kalifornien treten Robbie Lawler und Matt Brown gegeneinander an.
Matt Brown (19-11) ist ein Harley-Davidson-fahrender, E-Gitarre-spielender, Kautabak verzehrender Teufelskerl, ein wandelndes Klischee von einem US-Amerikaner aus dem Mittleren Westen. Seinen Spitznamen „The Immortal“, zu Deutsch „Der Unsterbliche“, bekam er noch vor seinem ersten Kampfsporttraining: Brown überlebte eine Überdosis Heroin und fand anschließend im MMA-Sport einen neuen Lebenssinn. Wenn es in der UFC einen Kämpfer gibt, auf den die Attribute „zäh“ und „mental stark“ zutreffen, dann ist es Brown.
„Meine mentale Stärke hat mir durchs Leben geholfen, aber sie hilft mir auch im Sport“, sagt das 33 Jahre alte Weltergewicht. „Wenn zwei Kämpfer auf einem ähnlich sportlichen Niveau sind, dann entscheidet die mentale Stärke. Wenn man mental nicht stark ist, gerät man schnell in Schwierigkeiten. Ich denke, dass mentale Stärke gegen Athletik viel häufiger besteht als Athletik gegen mentale Stärke.“
Noch keine Gedanken an Titelkampf
2010 wäre Brown nach drei Niederlagen in Folge beinahe aus der UFC entlassen worden. Vier Jahre und acht eindrucksvolle Siege später tritt er als Nr. 5 der Rangliste im Hauptkampf der „UFC Fight Night“ in San Jose, Kalifornien gegen die Nr. 1 an, Robbie Lawler (23-10). Der Sieger dieses Duell darf Johny Hendricks um die Weltmeisterschaft im Weltergewicht herausfordern.
„Darüber denke ich überhaupt nicht nach“, sagt Brown. „Ich denke nur darüber nach, wie ich Robbie Lawler besiegen kann. Kaum einer ist härter als er. Aber wenn ich mir einen Titelkampf verdiene, dann garantiere ich, dass ich Johny Hendricks KO schlagen werde.“
Primitive Taktiken
Brown hat seine letzten sieben Kämpfe in der UFC gewonnen, sechs davon durch Knockout oder TKO. Er bezwang unter anderem Erick Silva, Mike Pyle, Jordan Mein und Mike Swick. Vorher hielt die längste Siegesserie seiner Karriere gerade einmal drei Kämpfe an. Irgendetwas muss er in den vergangenen Jahren anders gemacht haben.
„Ich würde sagen, ich habe mich aufs ‚Primitive‘ zurückbesinnt, einfach die ganz simplen Grundlagen“, sagt Brown. „Ich habe mich von all den spektakulären Techniken verabschiedet – die haben mich zurückgehalten und dazu geführt, dass ich zu viel nachgedacht und analysiert habe. Jetzt konzentriere ich mich auf die einfachsten Dinge, daher bezeichne ich meine Vorgehensweise als ‚primitiv‘.“
Die Erfahrung macht den Unterschied aus
Auch Lawler befindet sich mit Anfang 30 in der besten Form seines Lebens. Er kehrte 2013 in die UFC zurück und verdiente sich mit Siegen über Rory MacDonald, Bobby Voelker und Josh Koscheck einen Weltergewichtstitelkampf, den er nur sehr knapp gegen Hendricks verlor. Nachdem er Jake Ellenberger im Mai bei UFC 1734 spektakulär aus dem Weg räumte, steht er erneut vor der Chance, um den Titel anzutreten.
„Ich habe jetzt einfach viel mehr Erfahrung“, sagt der 32 Jahre alte US-Amerikaner. „Das Training beim American Top Team hat mir enorm geholfen. Dort gibt es viele stärker Kämpfer, die mich dazu getrieben haben, mich zu verbessern. Die Trainer haben mich in Situationen gebracht, die genau so auch im Kampf vorkommen. Also weiß ich genau, was mich dort erwartet, denn ich habe es vorher schon tausend Mal erlebt.“
Schlagkräftige Standkämpfer unter sich
Lawler hat 19 seiner 23 Siege durch (T)KO erzielt, Brown hält mit neun (T)KO-Siegen den UFC-Rekord in der Weltergewichtsklasse. Beide können genauso viel einstecken wie sie austeilen können: Lawler hat seit zehn Jahren nicht mehr aufgrund von Schlagwirkung verloren, Brown überhaupt noch nie. Den Zuschauer erwartet mit Sicherheit ein Kandidat für den „Kampf des Jahres“.
„Wenn ich kämpfe, dann gebe ich in jeder Sekunde Vollgas“, sagt Lawler. „Ich suche immerzu den Knockout. Ich will meine Gegner verhauen und sie vorzeitig aus dem Kampf nehmen. Das ist mein Kampfstil und auch der von Brown.“
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