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UFC 198: Miocic stößt Werdum vom Thron

 

Stipe Miocic erwies sich bei Brasiliens größter Kampfsportparty als Spaßbremse. Ein einziger Schlag reichte aus, um den Hexenkessel von Curitiba in eine Trauergesellschaft zu verwandeln. Nachdem die Brasilianer zehn von elf Duellen bei UFC 198 für sich entschieden hatten, knockte Miocic den Publikumsliebling Fabricio Werdum in der ersten Runde des Hauptkampfs aus. Mit seinem rechten Haken brachte er ein Fußballstadion mit über 45.000 Zuschauern zum Schweigen.

Werdum ging etwas zu ungestüm in den Weltmeisterschaftskampf gegen den ersten Herausforderer auf seinen Titel, den er Cain Velasquez im Juni 2015 spektakulär abgenommen hatte. Beide Schwergewichte erzielten Treffer mit Schlägen und Tritten, aber dann bestrafte Miocic den Titelverteidiger mit einem rechten Haken für seine offene Deckung – und Werdum fiel mit dem Gesicht voraus auf die Matte: Knockout nach 2:57 Minuten.

„Fabricio Werdum ist zäh, er ließ mich im Unklaren“, sagte Miocic nach dem Titelwechsel. „Ich habe hart trainiert. Er hat mich anfangs eiskalt erwischt, aber ich habe Power. Dieser Treffer hat gesessen. Meine Jungs stecken ihre Zeit und Mühe in mich, sie verschwenden ihr Geld an mich, aber verdammt noch mal, das war es doch wert, oder? Cleveland, wir haben einen Champion!“

Souza empfiehlt sich für Titelkampf

Der Brasilianer Ronaldo „Jacaré“ Souza feierte bei UFC 198 gegen Landsmann Vitor Belfort seinen bislang größten Sieg im Octagon und darf sich nun berechtigte Hoffnungen auf einen Kampf um den Weltmeistertitel im Mittelgewicht machen – nachdem der Weltmeister Luke Rockhold und sein Herausforderer Chris Weidman am 4. Juni bei UFC 199 ihren Rückkampf bestritten haben.

Nach zwei Fehlversuchen gelang es Souza in der ersten Runde, Belfort zu Boden zu bringen. Souza, ein zigfacher BJJ-Weltmeister, attackierte Belfort mit Schlägen, aber der stand schwer gezeichnet wieder auf – nur um kurz darauf erneut von den Beinen geholt zu werden. Diesmal ließ Souza ihn nicht mehr nach oben. Er deckte Belfort aus der Mount-Position beharrlich mit Schlägen ein und erzwang damit nach 4:38 Minuten den Kampfabbruch.

„Ich verdiene eine Titelchance! Ich habe sie mir redlich verdient“, sagte Souza nach seinem sechsten Sieg im siebten UFC-Kampf.

Cris Cyborg zerstört Smith in UFC-Debüt

Die legendäre Kaderschmiede aus dem Austragungsort Curitiba, die „Chute Boxe Academy“, hat einige der besten Kämpferinnen und Kämpfer des Landes hervorgebracht, darunter Anderson Silva und Wanderlei Silva – sowie Cris Cyborg und Mauricio „Shogun“ Rua, die bei UFC 198 in ihrer Heimatstadt ins Octagon stiegen.

Cyborg feierte in Brasilien ihr lange ersehntes UFC-Debüt. Gegen die überforderte US-Amerikanerin Leslie Smith zeigte die aggressive Thaiboxerin, wieso man sie vielerorts als „gefürchtetste Kämpferin der Welt“ bezeichnet.

Cyborg rüttelte Smith mit einer Rechten durch und setzte ihr anschließend mit Schlägen und Tritten zu, bis sie zu Boden ging. Dort feuerte Cyborg eine Schlagsalve ab, die den Ringrichter nach 1:21 Minuten dazu bewegte, den ungleichen Kampf abzubrechen.

Rua müht sich zu Punktsieg über Anderson

Einen eher schmeichelhaften Sieg fuhr hingegen Mauricio „Shogun“ Rua ein, der den ersten Härtetest für den „Ultimate Fighter 19“-Gewinner Corey Anderson darstellen sollte.

Der ehemalige Weltmeister im Halbschwergewicht erwischte einen guten Start. Er beschäftigte Anderson mit seinen noch immer berüchtigten Lowkicks und schlug ihn am Ende der ersten Runde sogar mit einem Haken nieder.

In der zweiten und dritten Runde brachte Anderson Rua jedoch mehrfach zu Boden und kontrollierte ihn zwischendrin am Käfigzaun. Nichtsdestotrotz werteten zwei der drei Punktrichter mit 29-28 für Rua, während einer Anderson mit 29-28 vorne sah.

Favoritenschreck Barberena schockt Alves

Zum zweiten Mal in Folge stahl der US-Amerikaner Bryan Barberena einem unbesiegten Nachwuchstalent die „0“ aus der Kampfbilanz. Nachdem er im Januar bereits den Senkrechtstarter Sage Northcutt entzaubert hatte, stoppte er nun den steilen Aufstieg des Brasilianers Warlley Alves, Gewinner von „TUF Brazil 3“.

Alves fand gut in den Kampf: In der ersten Ru im Standnde bedrohte er Barberena mit einer seiner Spezialitäten, dem Guillotine Choke, aber Barberena befreite sich. Zurück im Stand hatte er im Schlagabtausch die Nase vorn. Barberena erwies sich jedoch als der konditionell stärkere Kämpfer und punktete fortan mit Schlägen, Lowkicks und Ellenbogenstößen.

Nach drei Runden ging der Sieg mit Wertungen von dreimal 29-28 an Barberena. „Das Publikum war wahnsinnig“, sagte er im Anschluss. „Im Kampf kann ich das Publikum normalerweise gut ausblenden, aber man hat nicht jeden Tag 45.000 schreiende Menschen gegen sich.“

Das Vorprogramm von UFC 198

Demian Maia zwang Matt Brown nach 4:31 Minuten der dritten Runde mit einem Rear Naked Choke zur Aufgabe.

Thiago Santos schlug Nate Marquardt nach 3:39 Minuten der ersten Runde KO.

Francisco Trinaldo gewann den „Kampf des Abends“ gegen Yancy Medeiros einstimmig nach Punkten (29-26, 30-27, 30-26).

John Lineker besiegte Rob Font einstimmig nach Punkten (30-27, 29-28, 30-26).

Antonio Rogerio Nogueira bezwang Patrick Cummins nach 4:52 Minuten der ersten Runde durch technischen Knockout.

Sergio Moraes und Luan Chagas trennten sich unentschieden (29-28, 28-29, 28-28).

Renato Moicano erkämpfte sich gegen den Russen Zubaira Tukhugov einen geteilten Punktsieg (28-29, 29-28, 29-28).