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Sobotta: Schwächen, die zu Stärken werden

Der Deutsche Peter Sobotta kämpft am 20. Juni bei UFC Berlin gegen den Australier Steve Kennedy.

Tief in der schwäbischen Provinz lebt und trainiert einer der besten deutschen Kampfsportler. In einer Gegend, die vorwiegend für ihre Handballmannschaft und ein Metal-Festival bekannt ist, widmet sich Peter Sobotta (14-4-1) seit seiner Kindheit dem Kampfsport. Bei seinem ersten Lauf in der UFC, als er mit 22 Jahren ins kalte Wasser geworfen wurde, bereitete er sich noch in den USA vor und suchte Halt bei erfahrenen Trainern. Mittlerweile ist er selbst ein erfahrener Trainer mit einem erfolgreichen Wettkampfteam und verbringt die Vorbereitung in seiner eigenen Kampfsportschule „Planet Eater“.

„Balingen ist meine Heimat, ich wollte da nie wegziehen“, sagt Sobotta. „Ich bin zwar gerne und viel unterwegs, aber meine Familie lebt in Balingen und ich habe hier meinen Freundeskreis. Daher möchte ich hier nicht weg und deswegen gab es für mich nur eine Option: Ich bleibe da und baue mir hier das Ding eben so auf.“

Ohne Fleiß kein Preis

Sobotta hat das Geld, das er mit seinen Kämpfen verdiente, in seine Trainingsräume investiert. Heute betreibt er eine 500 Quadratmeter große Kampfsportschule mit angeschlossener Wohnung, die ausreichend Platz für die deutschen und ausländischen Profikämpfer bietet, die laufend bei ihm zu Gast sind, um ihm bei seiner Vorbereitung zu helfen oder sich auf eigene Kämpfe vorzubereiten. Auch die UFC-Kämpfer Lukasz Sajewski und Alan Omer, die am 20. Juni mit ihm bei UFC Berlin antreten, nahmen schon an den berüchtigten Sparringstreffs bei Sobotta teil.

„Wir machen den Sport in unserer Gegend seit ungefähr zwölf Jahren“, sagt Sobotta. „Ich mache das hauptberuflich und bin ein absoluter Freak bin, was das betrifft. Ob auf der Realschule, beim Fachabi, oder während der Ausbildung – MMA war immer mein Ding, das andere war nur nebenbei. Durch meine Reisen und die vielen Seminare habe ich viel Neues gelernt, bin nach Hause gegangen und habe es meinen Jungs beigebracht. Ich habe nicht nur Spaß daran, selbst etwas zu lernen und es umzusetzen, sondern auch Spaß daran, es anderen beizubringen und sie dadurch mit hochzuziehen. Man muss wissen, was und wie man trainiert und der Rest ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Übung macht den Meister. Ich bin jeden Tag im Gym und jeden Tag auf der Matte.“

Die richtige Hilfe zur richtigen Zeit

Bei seiner Vorbereitung orientiert sich Sobotta an den Trainingslagern der Profiboxer. Anstatt wie früher in einem der großen amerikanischen Gyms zu trainieren, wo er nur einer unter vielen war, baut er sein Training um sich herum auf – ein großer Fisch im kleinen Teich statt ein kleiner Fisch im großen Teich. Zuletzt hat das ausgezeichnet funktioniert: Er ist sieben Kämpfe in Folge ungeschlagen.

„Ich sage nicht, dass ich alles kann und alles weiß, aber mittlerweile habe ich gelernt, wen ich mir ins Boot holen muss, um erfolgreich zu sein“, sagt Sobotta. „Das ist von Kampf zu Kampf unterschiedlich. Wenn ich für einen Kampf trainiere, wird das Training angepasst und ich hole mir spezielle Sparringspartner und Trainer, die mich auf einen bestimmten Kampf vorbereiten. Ich arbeite mit vielen Leuten zusammen, die ich sehr schätze und für deren Hilfe ich sehr dankbar bin, aber am Ende des Tages bin ich derjenige, der die Zügel in der Hand hält.“

Jeder Gegner bringt dich weiter

Monatelang bereitete sich Sobotta auf einen Kampf gegen Sergio Moraes vor, einen mehrfachen BJJ-Weltmeister. Der Brasilianer verletzte sich jedoch am Rücken und wird am 20. Juni von dem Australier Steve Kennedy (22-6) ersetzt. Der ist zwar auch ein BJJ-Schwarzgurt, aber zusätzlich ein Landesmeister im Freistilringen mit Profi-Erfahrung im Boxen und Kickboxen. Seine Strategie muss Sobotta daher etwas ändern, aber ansonsten berührt ihn der kurzfristige Gegnerwechsel nicht.

„Es ist alles ein weiter Weg, es geht nicht nur um den nächsten Gegner, sondern um den gesamten Weg, den man als Kampfsportler geht und der nächste Gegner ist nur die nächste Station“, sagt Sobotta. „Durch die spezifische Vorbereitung für Moraes habe ich mich in den Bereichen gesteigert, die ich sonst als meine Schwäche bezeichnen würde – das sind jetzt meine Stärken. Ich bin mir sicher, dass ich den Leuten beweisen kann, dass ich nicht mehr nur ein Grappler bin, der in der UFC kämpft, sondern dass ich jetzt ein MMA-Kämpfer bin, der boxt, der kickt und der auch sehr gut am Boden ist. Ich bin zuversichtlich, dass ich den Kampf gewinnen werde.“

Tickets für die „UFC Fight Night“ am 20. Juni in Berlin gibt es hier.