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Im Hauptkampf der UFC-Debütveranstaltung im kanadischen Moncton gab es nicht den frühen Knockout zu sehen, der allseits erwartet wurde. Sowohl Volkan Oezdemir als auch Anthony Smith brachten in der ersten Runde zwar solide Treffer ins Ziel, keiner konnte den anderen aber ernsthaft in Gefahr bringen.
Das änderte sich im zweiten und vor allem im dritten Durchgang. Beide Halbschwergewichte wurden aggressiver, risikofreudiger und hatten damit Erfolg. Fäuste, Kicks, Ellbogen- und Kniestöße fanden ihr Ziel, bis ein Takedown Smiths in der dritten Runde den Untergang für Oezdemir einläutete. Nach zäher Gegenwehr klopfte der frühere Titelherausforderer im Rear Naked Choke ab. Smith hat damit seinen dritten Sieg in drei Halbschwergewichtskämpfen geholt, Oezdemir verlor nach seinem Titelkampf gegen Daniel Cormier zum zweiten Mal in Folge.
Johnson überzeugt im Co-Hauptkampf
Im Co-Hauptkampf schaffte Michael Johnson es nicht, Artem Lobov zu überwältigen – dafür war der „Russian Hammer“ zu zäh. Im Laufe von drei Runden kam Lobov zwischenzeitlich immer wieder durch, konnte Johnson aber über die Langstrecke nicht davon abhalten, den Kampf Stück für Stück in die Hand zu nehmen. Mit zunehmender Kampfzeit wich der Lobovs Attacken effektiver aus und traf selbst präziser. Am Ende belohnten die Punktrichter das Top-Federgewicht mit Wertungen von 29:28, 29:28 und 30:27.
Misha Cirkunov überrollte im Halbschwergewicht Patrick Cummins durch schiere physische Überlegenheit bis hin zu einem Arm Triangle Choke, in dem „Durkin“ nach 2:40 der ersten Runde abklopfte.
Im Federgewicht lieferten sich Andre Soukhamthath und Jonathan Martinez eine dreiründige Materialschlacht, die sich in weiten Teilen zum Thaiboxkampf in MMA-Handschuhen entwickelte – beide Kämpfer, vor allem aber Soukhamthath, landeten Kicks, Schläge sowie jede Menge Ellbogen- und Kniestöße. Nach drei Runden gaben die Punktrichter das Duell mit Wertungen von 30:26, 29:28 und 29:28 an Soukhamthath.
Die beiden Halbschwergewichtsveteranen Gian Villante und Ed Herman bearbeiteten sich drei Runden lang mit Fäusten und Kicks, ohne, dass sich einer der beiden einen klaren Vorteil verschaffen konnte. Nach 15 Minuten sprachen mit 29:28, 28:29 und 29:28 zwei von drei Punktrichtern Villante den Kampf zu, was von der Halle mit lautem Buhen quittiert wurde. Für Villante war dies der vierte Kampf in Folge, der in einer geteilten Punktentscheidung endete.
Court McGee kehrte in Moncton mit einem Punktsieg gegen Alex Garcia nach einem Jahr verletzungsbedingter Pause ins Geschehen im Weltergewicht zurück. Zwar war das gegen den explosiven und körperlich starken Garcia kein leichtes Unterfangen, durch stärkeren Druck und bessere Kondition nahm McGee aber im Laufe von drei Runden das Ruder in die Hand, was in Wertungen von 29:28, 29:28 und 30:28 resultierte.
Deutsche Kämpfer überzeugen, holen trotzdem nur einen Sieg
Auf dem Vorprogramm bestritt der Hamburger Nasrat Haqparast seinen dritten UFC-Kampf und zeigte gegen Thibault Gouti eine dominante Leistung. Zwar überstand der Franzose die drei Runden, jedoch nur knapp – mehrfach schlug Haqparast ihn nieder oder klingelte ihn im Stand an. In Runde drei schien das 23-jährige Leichtgewicht kurz vor einem K.o.-Sieg zu stehen, mit knapp einer halben Minute auf der Uhr kam Gouti aber zurück auf die Beine und setzte zum Endspurt an, der die Zuschauer aus den Sitzen riss. Nach 15 Minuten erklärten die Punktrichter Haqparast mit Wertungen von 29:27, 29:28 und 30:26 zum Sieger.
Jessin Ayari zeigte im Eröffnungskampf des Abends eine gute Leistung gegen Stevie Ray, die die Punktrichter jedoch nicht belohnten. Während Ray zahlreiche Lowkicks landete, setzte Ayari zahlreichere und bessere Treffer mit den Fäusten. Im Laufe von 15 Minuten zeigten sich die Früchte eines sechswöchigen Trainingscamps in den USA sowie seines Wechsels vom Welter- ins Leichtgewicht – Ayari war der größere sowie stärkere Kämpfer und zeigte sich technisch stark. Nach drei Runden deuteten denn auch die meisten Statistiken in Richtung eines deutschen Sieges, die Punktrichter jedoch gaben den Kampf einstimmig mit Wertungen von 29:28 29:28 und 30:27 an Ray.
Anbei die Ergebnisse im Überblick:
Hauptprogramm:
Anthony Smith besiegte Volkan Oezdemir via Rear Naked Choke nach 4:26 in Rd. 3
Michael Johnson besiegte Artem Lobov einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 30:27)
Misha Cirkunov besiegte Patrick Cummins via Arm Triangle Choke nach 2:40 in Rd. 1
Andre Soukhamthath besiegte Jonathan Martinez einstimmig nach Punkten (30:26, 29:28, 29:28)
Gian Villante besiegte Ed Herman geteilt nach Punkten (29:28, 28:29, 29:28)
Court McGee besiegte Alex Garcia einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 30:28)
Vorprogramm:
Sean Strickland besiegte Nordine Taleb via T.K.o. (Schläge) nach 3:10 in Rd. 2
Nasrat Haqparast besiegte Thibault Gouti einstimmig nach Punkten (29:27, 29:28, 30:26)
Calvin Kattar besiegte Chris Fishgold via T.K.o. (Schläge) nach 4:11 in Rd. 1
Talita Bernardo besiegte Sarah Moras einstimmig nach Punkten (30:27, 29:28, 29:28)
Don Madge besiegte Te Edwards via Knockout (Headkick) nach 0:14 in Rd. 2
Arjan Singh Bullar besiegte Marcelo Golm einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 29:27)
Stevie Ray besiegte Jessin Ayari einstimmig nach Punkten (29:28, 29:28, 30:27)
Podcast
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