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Vom Underdog zum Weltmeister

Im Gerangel um die Weltmeisterschaft im Halbschwergewicht steht ein Mann in den Startlöchern, den momentan noch niemand auf der Rechnung hat. Matt Hamill rechnet sich mit einem Sieg gegen Quinton Jackson große Chancen darauf aus, bald ins Titelgeschehen einzugreifen.
   

Fünf Siege in Folge zu erkämpfen, ist im MMA-Sport keine Leichtigkeit. Schon gar nicht, wenn man in einer der am stärksten besetzten Gewichtsklassen der Welt antritt. Matt Hamill ist dieser Erfolg dennoch gelungen. Nun steht der taube Ringer im größten Kampf seiner Karriere: Am 28. Mai kämpft er bei UFC 130 gegen den früheren Halbschwergewichtsweltmeister Quinton „Rampage“ Jackson.

„Das Timing ist perfekt“, meint Hamill. „Rampage steht sehr kurz vor einem Titelkampf. Dort will ich auch hin, denn ich denke, dass ich dazu bereit bin. Wenn ich ihn also besiege, bin ich nur noch einen Schritt vom Titelkampf entfernt. Ich will mich den fünf besten Kämpfern meiner Gewichtsklasse nähern. Je größer das Ziel, umso größer die Motivation.“

Um dieses Ziel zu erreichen, muss er gegen einen Mann bestehen, der in seiner Gewichtsklasse zur absoluten Weltspitze zählt. Jackson hat bei seinem letzten Auftritt im November 2010 den früheren Weltmeister Lyoto Machida nach Punkten besiegt und strebt nun wieder nach einem Halbschwergewichtstitelkampf.

„Jeder denkt, ich sei für Rampage nicht bereit“, sagt Hamill. „Aber ich liebe es, der Underdog zu sein. Das habe ich von meinem Großvater. Er sagte etwas über ‚unter dem Radar fliegen‘ zu mir. Lasst die Menschen ruhig denken, dass Rampage mich verhauen wird. Wartet einfach ab und seht selbst, was passieren wird.“

Bei seinen letzten vier Kämpfen galt Hamill im Vorfeld als großer Außenseiter. Nichtsdestotrotz besiegte der 34 Jahre alte Amerikaner den früheren Weltmeister Tito Ortiz und den Veteranen Keith Jardine nach Punkten. Den erfolgreichen Ringer Mark Munoz knockte er mit einem Tritt zum Kopf aus. Und sogar gegen den amtierenden Weltmeister Jon Jones hat Hamill gewonnen – wenn auch nur durch Disqualifikation.

Aus dem einst eindimensionalen Ringer ist mittlerweile ein Kämpfer gereift, der nicht nur auf dem Boden mit Ground and Pound Schaden anrichten kann, sondern auch im Standkampf. Während die meisten Kämpfer nur ungerne über ihre Kampftaktik sprechen, deutet Hamill an, dass er sich im Duell mit Jackson jedoch auf seine ringerischen Wurzeln zurückbesinnen wird. Hamill ist einer der besten Ringer der Halbschwergewichtsklasse und kann sogar internationale Erfolge in dieser Sportart vorweisen: Im Jahr 2001 gewann er bei den Deaflympics in Rom eine Goldmedaille im Freistil und eine Silbermedaille im griechisch-römischen Stil.

„Jeder kennt Rampages Strategie, sie ändert sich eigentlich nie“, erzählt Hamill. „Er kämpft gerne im Stand mit Boxtechniken. Ich gehe unvoreingenommen an den Kampf heran und werde sehr klug kämpfen. Ich werde seiner Schlagkraft aus dem Weg gehen. Seine Strategie basiert auf Angriff. Er wird mich angreifen und überrumpeln wollen, weil er denkt, dass ich nicht sehr erfahren bin. Ich weiß, was er denkt: ‚Oh, dieser Hamill, der spielt nicht in meiner Liga!‘ Aber wenn er mit dieser Einstellung ins Octagon steigt, wird er untergehen. Das garantiere ich euch!“