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Volkov knockt Werdum aus, Deutschland ohne Sieg

 

Zum zehnten Mal war die UFC am Wochenende in London zu Gast, und in der ausverkauften O2 Arena feierten die Kämpfer das Jubiläum mit ebenso vielen Kämpfen, die größtenteils eine Menge Spannung boten. Von Knockouts über Aufgabesiege bis zu Drei-Runden-Schlachten war bei der 127. UFC Fight Night jedenfalls alles mit dabei, was die Fans an der Themse sich wünschen konnten.

So endete der Hauptkampf mit einer faustdicken Überraschung. Ex-Champion und Grappling-Ass Fabricio Werdum versuchte am Ende des Events durchweg, den groß gewachsenen Kickboxer Alexander Volkov auf die Matte zu zwingen. Damit hatte er zunächst nicht immer Erfolg, als er den Russen in der zweiten Runde aber für längere Zeit am Boden festnageln konnte, öffnete er sogar einen Cut auf dessen Stirn.

Volkov dagegen schienen mit fortschreitender Kampfzeit etwas die Ideen auszugehen, wie er Werdum zusetzen, ihn aber gleichzeitig von seinen Beinen fernhalten konnte, was spürbar Tempo aus dem Kampf nahm. Denn allzu viele Risiken nahm Werdum gegen den gefährlichen Kickboxer ebenfalls nicht auf sich. Stattdessen ließ er sich immer wieder in die Guard fallen, was langsam die Spannung aus der Halle weichen ließ. Zumindest bis zu dem Moment in der dritten Runde, als Volkov den Ex-Champion mit harten Treffern niederschlug und ihn anschießend am Boden ausknockte. Mit diesem Sieg gegen die Nummer drei der offiziellen Rangliste dürfte „Drago“ ins Titelrennen eingestiegen sein.

Blachowicz und Manuwa stehlen die Show, Duquesnoy technisch brillant

Jimi Manuwa hatte im Vorfeld seines Rückkampfes gegen Jan Blachowicz keinen Hehl daraus gemacht, dass er ihn dieses Mal unbedingt ausknocken wollte. Immerhin war ihm dies in jedem seiner Siege außer dem gegen den Polen gelungen. Entsprechend schlug der Brite von Beginn an mit wilden Haken um sich, die jedoch nicht zum gewünschten Erfolg führten und meist nur Luft trafen. Stattdessen war es Blachowicz, der Manuwa später in der Runde niederschlagen konnte. Der „Poster Boy“ kam jedoch wieder auf die Beine, die Halle tobte.

In Runde zwei machten die beiden dort weiter, wo sie aufgehört hatten, feuerten sich dabei gegenseitig an und scheuten kein Risiko auf der Jagd nach dem entscheidenden Treffer. Beide wollten ihr zweites Duell so verbissen gewinnen, dass sie sich weder von harten Treffern, noch von Takedowns oder blutenden Nasen kleinkriegen ließen. Zum Start der dritten Runde waren beide Kontrahenten sichtlich platt, fanden aber regelmäßig noch die Reserven, um explosive Kombinationen abzufeuern. Immer wieder prallten Fäuste auf Nasen und Schienbeine auf Rippen und hinterließen dort deutlich sichtbare Spuren. Das Spektakel auf Augenhöhe endete nach 15 Minuten mit zwei bis zum Kern ausgepumpten Kontrahenten, von denen Jan Blachowicz als Punktsieger ausgerufen wurde und damit seine Revanche bekam.Terrion Ware, als klarer Underdog nach London geflogen, lieferte sich mit Toptalent Tom Duquesnoy einen unterhaltsamen Schlagabtausch im Bantamgewicht über 15 Minuten, der mit fortschreitender Kampfzeit immer mehr zum Thaibox-Duell mutierte. Ellbogen, Kniestöße und Schläge, allesamt mit schulbuchmäßigen Lowkick-Abschlüssen von beiden Seiten sorgten durchweg für respektvolles Raunen auf den Tribünen. Nach drei Runden war es der 24-jährige Franzose Duquesnoy, der sich dank höherem Volumen und präziseren Treffern gegen seinen amerikanischen Gegner durchsetzen konnte.

Sobotta unterliegt, Haqparast darf nicht kämpfen

Peter Sobotta musste im ersten Kampf des Hauptprogramms eine Schrecksekunde überstehen, als er von Leon Edwards früh niedergeschlagen wurde. Sobotta setzte aus der Unterlage sofort zum Armbar an, konnte den Kampf damit jedoch nicht beenden. Im weiteren Kampfverlauf gelang es Sobotta besser, sich auf Edwards‘ technisch saubere Konterangriffe einzustellen, stattdessen war es der Thaiboxer Edwards, der den Grappler Sobotta zu Boden brachte.

Dort drückte der Brite im späteren Kampfverlauf aufs Gaspedal und schenkte dem Balinger immer mehr Schläge ein, sodass der Ringrichter eine Sekunde vor Kampfende dazwischen ging – damit wurde der Rekord für das späteste vorzeitige Kampfende eines dreiründigen UFC-Kampfes, den Paul Craig am gleichen Abend mit einem Rear Naked Choke gegen Magomed Ankalaev aufgestellt hatte, nur eine knappe Stunde später gleich noch einmal aufgestellt.

Der Hamburger Nasrat Haqparast konnte wegen einer Augeninfektion, die er sich nach eigenen Angaben in der Woche vor seinem Kampf zugezogen hatte, nicht gegen Nad Narimani antreten. Er wurde von den zuständigen Ärzten kurz vor Beginn des Events aus dem Kampf genommen.

Anbei die Ergebnisse im Überblick:

Hauptprogramm:
Alexander Volkov besiegte Fabricio Werdum durch Knockout (Schläge) nach 1:38 der vierten Runde
Jan Blachowicz besiegte Jimi Manuwa einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 30-27)
Tom Duquesnoy besiegte Terrion Ware einstimmig nach Punkten (29-28, 29-28, 30-27)
Leon Edwards besiegte Peter Sobotta durch technischen Knockout (Schläge) nach 4:59 der dritten Runde

Vorprogramm:
Charles Byrd besiegte John Phillips durch Aufgabe nach 3:58 der ersten Runde
Danny Roberts besiegte Oliver Enkamp durch K.o. nach 2:12 der ersten Runde
Danny Henry besiegte Hakeem Dawodu durch Aufgabe nach 0:39 der ersten Runde
Paul Craig besiegte Magomed Ankalaev durch Aufgabe nach 1:59 der dritten Runde
Kajan Johnson besiegte Stevie Ray geteilt nach Punkten (29-28, 28-29, 29-28)
Dmitriy Sosnovskiy besiegte Mark Godbeer durch Aufgabe nach 4:29 der zweiten Runde